Wettbewerb Umbau und Sanierung Fachmaturitätsschule Basel-Stadt
Die Optimierungsmassnahmen umfassen Sanierung insbesondere der Gebäudehülle sowie den Umbau des Raumgefüges, um etwa weitere Arbeitsplätze für die Schülerschaft zu ermöglichen.
Konzept
Die im Raumprogramm geforderten Arbeitsplätze für Schüler werden in den grosszügigen Gangzonen Platz finden. Auf einem neuen Raster, basierend auf dem bestehenden Stützenraster, können mittels Möbelelementen und Glaselementen Raumzonen abgegrenzt werden. Hierfür vorgesehen sind die
Verglasungen entlang des Lichthofes.
Durch die Kombination von Glas- und Möbelelementen, können komplett offen gestaltete und somit kommunikativere Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese ermöglichen das Arbeiten auch in Gruppen. Mit dem Einsatz von Glaselementen sind beruhigte oder auch komplett geschlossene Raumzonen mit intimem Raumklima möglich.
Die abgehängte Decke soll die flexibilät des Systems unterstreichen. So wirken auch Kombinationen mit wenigen oder keinen Glaselementen räumlich als Einheit und erscheinen somit als Modul.
Die Raummodule stehen bewusst frei im Raum ohne mit den Stützen oder der Hofverglasung in direkten Kontakt zu treten. So wird dem lichtdurchfluteten Erdgeschoss, trotz dem nötigen Eingriff, die Sorgfalt getragen. Architektonisch sprechen die eingebauten Module eine eigenständige Sprache, die klar als neue Eingriffe in die bestehende Architektur gelesen werden, ohne diese aber zu verunklären. Ebenfalls wäre vorstellbar, die heutige Mensa in derselben Architektursprache zu ersetzen.
Materialisierung
Die heute bestehende Holzverkleidung entlang der Schulzimmer soll ersetzt werden. Diese wird in Eiche ausgeführt und kann wo nötig eine akustisch wirksame Lochung aufweisen. Der Boden aus Kunststein sowie die neue Verglasung zum Lichthoft behalten ihre Materialisierung. Die Decke wird sich farblich am weiss vom Bestand orientieren wird aber, durch eine flächig wirkende abgehängte Decke, ersetzt.
Als Kontrast zu der Eichenverkleidung in Holz, werden die neu zu integrierenden Raummodule in einem dunklen Umbraton in Erscheinung treten. Sie sollen farblich und gestalterisch klar von der bestehenden Architektur aus den 60er Jahren zu unterscheiden sein und als zeitgenössische Eingriffe erkennbar sein. Die Möbelelemente sind aussen in der Farbe Umbra lackiert und werden mit akustisch wirksamen Lochungen versehen. Im Innern zeigt sich die Möbelwelt mit farblich abgesetzten Polstern. Die Gläser werden Rahmenlos zwischen Möblierung beziehungsweise Boden und Decke eingespannt und bilden einen transparenten Abschluss wo nötig. Die Decke der Raummodule ist ebenfalls eine Akustikdecke um die Beruhigung der Arbeitsplätze weiter zu unterstüzten. Die Beleuchtung der Gangzone wird mittels Leuchtenband entlang der Eichenverkleidung wieder angeboten, zusätzlich wird in den Raummodulen, für die Arbeitsplätze eine entsprechende Beleuchtung in
der abgehängten Decke intergriert.
Konstruktionsbeschreibung
Im Wesentlichen wird die bestehende Fassadenkonstruktion mit technischen Verbesserungen und Anpassungen an die heutige Nutzung nachgebaut.
Vorhang-Fassadenelemente mit einem Rastermass von 3.10 x 3.80m, fünffeldrig mit einem opaken Brüstungsfeld, zwei transparenten Felder in der Mittelzone und zwei, durch einen hohen Kämpfer getrennte, transluzente Felder im Sturzbereich. Hinter der hohen Kämpferverkleidung ist der aussenliegende Sonnenschutz für die Beschattung der transparenten Mittelzonenverglasung angeordnet. Die Feldabmessungen werden weitestgehend vom Bestand übernommen. Da der Brüstungskämppfer teilweise die normativ vorgeschriebene Absturzhöhe unterschreitet, wird diese mit der neuen Konstruktion korrigiert. Damit die Absturzhöhe nur auf 0.9 m erhöht werden muss, wird innenseitig ein Fenstersims mit einer Tiefe von mindesten 20 cm eingeführt.
Die Grundkonstruktion mit einer Bautiefe von 75 mm, besteht aus stranggepressten, thermisch getrennten Aluminiumprofilen mit farblos anodisierter Oberflächenbehandlung. Die Vorbereitung zur Oberflächenbehandlung der sichtbaren Profile, wird analog der, in den 1960er Jahren bereits ausgeführten Bearbeitung, geschliffen und gebürstet mit der Bezeichnung E4 ausgeführt. Blechteile in gekantetem Aluminiumblech sind mit der gleichen Oberflächenbehandlung vorgesehen.