Wettbewerb Doppelkindergarten Sissach
Bewegung und Begegnung im farbigen Kinder-Garten-Haus
Gesamtkonzept FREIRAUM
Die Kindergarten-Umgebung wird durch eine Umgrenzung und einen Terrainsprung klar vom Pausenhof abgesetzt. Dieser starke Rahmen ist von beiden Seiten aneigenbar und dient sowohl der Abgrenzung als auch der Vermittlung zwischen der geschützten Kindergarten-Umgebung und dem offenen Pausenhof. Die Kindergarten-Umgebung gliedert sich in drei Bereiche.
Spielbereich ARCHITEKTUR
Der Bereich Architektur bildet durch seine Betonmauern eine gebaute Grenze gegen die Strasse und das Schulhaus. Dieser Bereich ist sowohl Ankunftsort als auch Spielort. Aufgrund der überdachten Halle findet hier auch bei Regenwetter Bewegungsspiel statt und die Löcher in den Betonmauern lassen sich frei bespielen. Das Highlight bildet ein unter die Decke gespanntes Kletternetz mit einem Ausguck im Dach. Dank flächigem Fallschutzbelag sind alle bespielbaren Elemente unbedenklich nutzbar.
Spielbereich GARTEN
Die Kindergarten-Umgebung wird durch eine Umgrenzung und einen Terrainsprung klar vom Pausenhof abgesetzt. Dieser starke Rahmen ist von beiden Seiten aneigenbar. Die Strenge des architektonischen Bereiches beginnt sich im Garten aufzulösen. An die Mauer angelagerte Podeste laden zum Verweilen, Hüpfen und „Sändele“ ein. Die offene Rasenfläche bietet flexiblen Raum für diverse Spiele und Platz für einen Sitzkreis. Multifunktionale Sitzwürfel können für den Sitzkreis oder als Spielelement, zum Beispiel zum Bauen von Würfelbauwerken, benutzt werden.
Spielbereich LANDSCHAFT
Der Landschaftsbereich vermittelt zwischen Bestand und Kindergarten und integriert den Garten des Hauswarts. Ein kleiner Hügel, bepflanzt mit einer kindergerechten Strauchvegetation, bietet beidseitig des Zauns Orte des taktilen Erlebens. Nischen und Geheimverstecke werden gefunden, von Beeren und Früchten wird genascht und mit dem pflanzlichen Material können kreative Werke geschaffen werden. Der Bereich Landschaft lebt von der Veränderbarkeit und den Spuren, die die Kinder hinterlassen. Der verbindende Hügel mit seiner Bepflanzung schafft einen fliessenden Übergang zu einem neuen Platz. Dieser setzt sich aus der bestehenden Platane, Bänken und dem verschobenen Brunnen zusammen und wird zu einen neuen, zentralen Treffpunk des Schulensembles.
Konzept ARCHITEKTUR
Erdgeschoss ZUGANG
Der Zugang zum Kindergarten liegt unter dem gewachsenen Kastaniendach vom Pausenplatz aus. Über das abschliessbare Tor in der Betonwand betritt man den gedeckten Vorplatz, welcher auch als gedeckte Pausenhalle genutzt wird.
Erdgeschoss EINGANG
Über den grosszügigen Windfang, welcher mit einem Schmutzschleusenteppich ausgestattet ist, gelangt man in den offenen Garderobenbereich, an welchem auch die Sanitäranlagen angeordnet sind. Aus der Garderobe führt ein kurzer Gang am Materialraum vorbei, direkt in den Hauptraum.
Erdgeschoss HAUPTRAUM
Der Tagesablauf wird im Hauptraum erlebbar, da dieser das Tageslicht von drei Seiten erhält. Die zweiflügligen weiss gestrichenen Fenster mit einer brüstungshöhe von 65cm geben den Kindern den Blick nach Osten, Süden und Westen frei. Die Wandstücke zwischen den Fenstern sind mit einem Korklinol belegt und sind dadurch als Pinnwand nutzbar. Entlang der Fenster in der Giebelwand nach Süden, lädt ein Arbeitssims zum Zeichnen und Spielen ein. Die Wandschränke sind ebenfalls mit Korklinol belegt. Die verbleibende Wand in der Bauecke, neben den Wandschränken, ist mit Wandtafelfarbe gestrichen und kann somit direkt bespielt werden. Das Tageslicht wird auf dem gelben Linoleumboden warm reflektiert und sorgt damit für eine angenehme, beruhigende Atmosphäre. Für eine angenehme Akustik sorgt die Decke, welche vollflächig mit einer offenen, weissgestrichenen Lattenschalung verkleidet und mit Akustikplatten hinterlegt ist. Entlang der Ost- und Westfassade geht die Lattenschalung in ein durchgehendes Fensterbrett über, welches mit einer Vorhangschiene bestückt ist. Individuell können hier Vorhänge Mobiles oder Bastelarbeiten als Dekor aufgehängt werden. Die Bauecke ist mobil konzipiert. An einer fix montierten Stange sind zwei Magnetwände und eine Sprossenwand beweglich befestigt. Diese können in einem vorgegebenen Raster im Boden und in der Decke fixiert werden. Durch die flexible Positionierung der drei Elemente entstehen unterschiedlich nutzbare Räume. Die drei Elemente sind jedoch nicht nur raumdefinierend sondern können durch ihre Eigenschaften auch bespielt werden: magnetisch zur Aufnahme von Bildern, die Sprossenwand mit Vorhang oder Tüchern zum Bau von Hütten, als Kasperlitheater oder zum Klettern. Die Küchenzeile und der Schulwandbrunnen liegen an der gegenüberliegenden Wand, welche direkt an den Technikraum anstösst. Dadurch sind kurze Installationswege für die Haustechnik gegeben.
Erdgeschoss GRUPPENRAUM
Der Gruppenraum ist direkt vom Hauptraum aus über den Arbeitsbereich der Lehrperson erreichbar. Er ist aber auch direkt von der Vorzone der Sanitärräume erschlossen.
Erdgeschoss MATERIAL-/ TECHNIK-/ PUTZRAUM
Der Materialraum und Technik- resp. Putzraum, sind zentral im Grundriss positioniert. Dadurch ist die Leitungsführung der Haustechnik ökonomisch umsetzbar.
Obergeschoss EINGANG
Der Kindergarten im Obergeschoss ist über die Treppe, welche in der offenen Laube liegt, erreichbar. Der Zugang zum Lift liegt im Windfang im Erdgeschoss.
Obergeschoss HAUPTRAUM
Der Kindergarten im Obergeschoss erhält dieselbe Raumkonzeption wie der Kindergarten im Erdgeschoss. Durch die Dachform sind die Räume höher. Die Dachschräge wird von innen erlebbar. Im Hauptraum wird die Raumhöhe durch den Einbau eines zusätzlichen Spielturmes genutzt. Über der Bauecke ist eine runde Plattform am Dach aufgehängt. Diese wird über eine Bärentreppe, deren Zugang mit einem «Törli» gesperrt werden kann, in der Schrankschicht erschlossen. Die Plattform wird mit senkrechten Latten so geschlossen, dass der Raum sowohl von Innen als auch von Aussen optisch offen bleibt, damit die Kinder den Ausblick und die Lehrerin den Einblick resp. Überblick auch vom Hauptraum aus hat.