Umbau Pfarrhaus Katholische Kirche Sissach
Umfangreicher Eingriff in das ehemalige Pfarrhaus, um die Raumlandschaft den heutigen Nutzungsbedürfnissen anzupassen und die städtebauliche Situation zu optimieren.
Die Oberbaselbieter Gemeinde Sissach liegt eingebettet von stark bewaldeten Hügeln im Ergolztal. Das Haus, in dem das Pfarramt untergebracht ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe der Katholischen Kirche – deren Umgebungsschutz betrifft die gesamte dazugehörende Parzelle.
Der anspruchsvolle Umgang mit der bestehenden und historischen Substanz umfasst einerseits die Wiederherstellung des ursprünglichen städtebaulichen Kontextes rundum das bestehende Sakralgebäude – dies mit dem Abbruch des in den 1950er-Jahren Anbaus an der Westseite. Andererseits auch Umbau und Sanierung des ehemaligen Pfarrhauses resp. die Innere Transformation in ein zeitgemässes Verwaltungsgebäude für das Katholische Pfarramt. Die Kernabsicht: Möglichst viel wertvolle Originalstrukturen eines Raumgefüges zu bewahren, welches 1902 erbaut, in den 80er-Jahren umgebaut und 2018 als Wohnhaus genutzt wurde.
Die präzise ausgeloteten Eingriffe hatten dabei die vorhandene Gebäudestatik zu klären und den
Zustand der bestehenden Strukturen zu prüfen. Originale Gestaltungselemente wie Deckenstuckaturen, Holzlamperien, Fenstergewände, aber auch Holztüren, Einbauschränke oder Fliesenboden erhielten eine Auffrischung und bauphysikalische Mängel die notwendige Behebung.
Die Umgestaltung der Grundrisse – insbesondere das Auflösen einzelner Nasszellen und Küchen – schafft Platz für die geforderten Büroräume (Gemeindeleitung, Katecheten etc.), Sitzungszimmer oder Aufenthaltsräume. Diese sind um das zentrale Treppenhaus angeordnet, welches Lift und Abgang auf den grossflächigen Korridor beinhaltet. Die kleinteilige Raumaufteilung im Dachgeschoss wurde zugunsten eines Freizeitraumes für die Jungwacht Blauring aufgehoben. Der neue Lifteinbau gliedert sich wie selbstverständlich in die Gebäudetypologie ein, auch wenn der Einbau eine statische Herausforderung darstellte.
Der Abbruch des westseitigen Anbaus gibt dem ehemaligen Pfarrhaus seine ursprünglichen Gebäudeproportionen zurück. Die Fassaden erhalten dieselbe Farbgebung wie die Aussenhülle der Kirche, um die Ensemble-Wirkung der beiden Bauten zu verstärken. Energetische und bauphysikalische Optimierungsmassnahmen (neue Fenster, komplette Dach- und Kellersanierung, Erneuerung der Installationen) runden den gesamten Eingriff ab. Durch den Abbruch des Anbaus wird die Grünzone, welche durch die Öffnung des Grünraumes mehr Licht gibt, von der Felsenstrasse her erlebbar.
Auftraggeber | Röm.-Kath. Kirche Sissach |
Baubeginn | September 2018 |
Fertigstellung | Mai 2019 |